07.10.2009  | Netzcode: 2030797  |  71 Mal gelesen.

Fensterbach

Eine Geiß als Punker

"Tierisch gute Volksmusik" bei der Sitzweil im Gasthaus Hellerbrand

Fensterbach. Eine gemütliche Sitzweil mit allerlei Viechereien: Unter dem Motto "Tierisch gute Volksmusik" hatten die Oberpfälzer Volksmusikfreunde e.V. im Landkreis Schwandorf zu einem unterhaltsamen Abend mit Musik und Geschichten eingeladen.

Landkreisbeauftragte Anita Schneeberger freute sich über den voll besetzten Saal im Gasthaus Hellerbrand in Högling und begrüßte die Musikanten: Das "Regensburger Dudlpack" mit dem Coupletsänger Franz Maier, "De 3 Andern" aus Burglengenfeld sowie den Geschichtenerzähler Bernd Reil.

"Tierisch gut ist eine Volksmusik, wenn man es nicht so tierisch ernst nimmt", betonte Coupletsänger Franz Maier aus Zeitlarn, der dann durch das Programm führte. Gekonnt sang und spielte er mit seiner Gitarre über damische Kühe und springende Hirschen und animierte die Zuhörer zum Mitsingen. Wohl jedem Tier, das das frühere bäuerliche Leben prägte, war an diesem Abend ein Musikstück oder eine Geschichte gewidmet.

Das "Regensburger Dudlpack" brachte passend dazu auf Harfe, böhmischem Bock und Geige hauptsächlich Zwiefache wie "Aba d'Ochsn" oder den "Saulocker" zu Gehör. Ein schweres Schicksal besangen "De 3 Andern": Von einer Ameise, der beim Rasenmähen der "Schädl o'gmaht" wird. Oder von einer Geiß, die zum Schinder getrieben wird und plötzlich einen modernen Punker-Haarschnitt trägt. Für viel Heiterkeit sorgten auch ihre Gstanzln.

 

Ein musikalischer Überraschungsgast - Camilla Kloos aus Nabburg - begleitete sich selbst auf der Drehleier zu einem Lied über "Krouhan" und forderte die Zuhörer zum Mitsingen auf. Bernd Reil - nach eigenen Angaben im Nebenberuf Grabsteingedichteschreiber für Kleintiere - erzählte unter anderem von seinen Goldfischen, die durch zu vieles Fernsehschauen ihre Naturinstinkte verlernt hätten.

Das Publikum war begeistert und auch die Tanzbegeisterten kamen letztendlich nicht zu kurz: Zum Abschluss des Abends spielten alle Musikanten noch zum Tanz auf.